Also gut. Ihr seid keine Anfänger*innen mehr, wenn es um Entspannungsübungen geht und arbeitet schon seit Jahren an eurem Schlaf.
Ihr habt schon
- Yoga
- Dehnübungen
- Tagebuch schreiben
- White Noise
- ein anderes White Noise
- binaural beats
- Sound-Landschaften
- Imaginationen
- mit und ohne Innere Helferfiguren
- Micro-Imaginationen
- Achtsamkeit
- achtsames Zuhören
- Atemübungen
- passiv den Atem beobachten
- Gewichtsdecken
- pucken für Erwachsene
- ein Mantra
- ein-Wort-Mantra
- Aromatherapie um eine Geruch-Schlaf Verbindung zu konditionieren
- Kissensprays
- aufrecht schlafen
- ein besonderes Kissen
- eine besondere Decke
- eine besondere Matratze
- Ventilator
- Abendroutine
- regelmäßige Schlafzeiten
- nie wieder Koffein
- ein Nachtlicht
- pulsierendes Licht
- Lichtprojektor
- Micro-Bewegungen
- Micro taktile Stimulation
- Melatonin
- andere Schlafmedikamente
- Baldrian
- Kräuter und Hopfen
- heiße Bäder
- Lavendel in allen Varianten
- paradoxe Interventionen (die ihr bei Komplextrauma gar nicht machen solltet)
- progressive Muskelentspannung
- Autogenes Training
- Fenster offen
- Fenster geschlossen,
- Schlaf Geschichten
- Schlafhypnose
- ASMR
- langweilige Sachbücher
- warmes Getränk
- Schlafkoffer packen
- allen Innen gute Nacht sagen und sie ins Bett bringen
- …
probiert und könnt euren Körper und die Gedanken immer noch nicht genug entspannen, um zu schlafen. Dann ist diese Übung vielleicht für euch:
Ihr habt alles ausprobiert. Ihr habt alles getan, was man tun kann und jetzt noch mehr zu tun, wäre zu viel getan. Es ist Zeit, andere Dinge etwas für euch tun zu lassen.
In dieser Übung werden die Dinge um euch herum aktiv und übernehmen und machen alle Arbeit für euch.
Während ihr im Bett liegt, bemerkt, wie die Matratze euch nach oben drückt. Und wie das Bett die Matratze nach oben drückt. Und wie der Boden das Bett nach oben drückt. Und wie die Erde unter dem Haus den Boden nach oben drückt. So dass die ganze Kraft des Planeten Erde euch entgegen kommt, um das Gewicht eures Körpers zu halten. Und wie ihr da so liegt, könnt ihr all diese Kraft spüren und wenn ihr euch tiefer einsinken lasst, hält sie das Gewicht nur umso mehr. Ihr müsst euch nicht selber erden. Das ganze Gewicht unseres Planeten drückt euch gegen den Rücken, um euch zu erden.
Und dann könnt ihr vielleicht den ganzen Raum um euch herum bemerken, wie er voll ist mit frischer Luft, und dass euer Körper sich selbst atmet. Die Luft bewegt sich selbst, durch die Nase herein, und auch wieder heraus. Es gibt nichts mehr für euch zu tun, das tut sich alles schon selbst. Die Luft stellt sicher, sich selbst zu atmen und ihr könnt alle Anstrengung und Mühe loslassen und ihr erlauben, die Arbeit für euch zu machen. Da ist so viel Luft, überall um euch rum, die für euch atmet.
Dann bemerkt ihr vielleicht die Bettdecke und wie sie sich über euren Körper gelegt hat. Sie bedeckt euch sanft von allen Seiten. Sie wärmt euch mit ihrer Freundlichkeit und passt auf, dass ihr überall bedeckt seid und es angenehm habt. Spürt, wie sie auf euch aufpasst und euch die ganze Nacht lang beschützt, sodass euer Schlaf friedlich und erholsam ist. Sie breitet sich weit aus, um euch zu bedecken mit ihrem Schutz und ihrer Fürsorge. Eure Decke ist die ganze Nacht für euch da mit ihrer sanften Gegenwart.
Führt das fort mit den Sinnesreizen, die euch normalerweise helfen und stellt euch eine Geschichte vor, wie sie euch jetzt unterstützen. Vielleicht gibt es ein Nachtlicht oder eine Sound-Landschaft oder einen vertrauten Geruch. Jedes einzelne wird zu einer Art Wesen, das aktiv etwas tut, damit ihr euch sicher und unterstützt fühlt und so dass jemand anderes euch alle Arbeit abnimmt, die Entspannung euch sonst macht. Es gibt für euch nichts mehr zu tun, das wird alles schon für euch getan von den Dingen um euch herum. Ihr entspannt euch nicht selber, ihr lasst euch von ihnen entspannen. Das macht gar keine Mühe. Keine Versuche, selber einzuschlafen. Der Schlaf kommt und besucht euch und schaltet alle bewussten Gedanken aus. Schlaf ist schon überall um euch herum und bereit, für euch zu übernehmen.
Das ist eine seltsame Übung. Es ist auch beinahe etwas peinlich, wie gut sie bei Leuten wirkt, die es gewohnt sind, sich alles erarbeiten zu müssen an ihrem Heilungsweg und ganz besonders die Entspannung. Die ist immer harte Arbeit. Wir können aufhören es selber zu versuchen und es etwas anderem überlassen, das für uns hinzukriegen. Erstaunlicherweise fühlt sich das nicht wie ein Kontrollverlust an. Wir erlauben nur hilfreichen Dingen uns ein bisschen zu helfen.